ESG als strategischer Schwerpunkt der FKB
Im Jahr 2024 hat die FKB ihren dreijährigen Strategieplan 2025-2027 erarbeitet. Dieser partizipative Prozess mobilisierte alle internen Stakeholder unter der Leitung der Generaldirektion, die fünf strategische Schwerpunkte definierte. Einer dieser Schwerpunkte ist spezifisch der Nachhaltigkeit gewidmet.
Mit dieser Stossrichtung «Stärkung unserer ESG-Positionierung » soll die Nachhaltigkeitsrolle der FKB durch folgendes Engagement gestärkt werden: «Wir stärken unsere ESG-Positionierung und stellen ein konsequentes Risikomanagement der damit direkt oder indirekt verbundenen Risiken sicher.»
Um die Umsetzung und den Umfang dieses Einsatzes sicherzustellen, wurden zwei ESG-Botschafter ernannt, deren Aufgaben sind:
– konkrete Visibilität dieser strategischen Ausrichtung;
– ihre Integration auf allen Ebenen der Organisation sicherstellen;
– ihre Bedeutung und ihre Querschnittsfähigkeit in allen Entscheidungen der Bank hervorzuheben.
Erster Botschafter ist François Briguet, Leiter ESG und Mitglied der erweiterten Generaldirektion. Es koordiniert die bereichsübergreifende ESG-Arbeitsgruppe und steuert die Umsetzung der ESG-Initiativen auf Institutsebene.
Zweiter Botschafter ist Herr Christophe Mettler, Leiter der Abteilung Rechtsdienst, Risiko Management und Compliance und Mitglied der Generaldirektion. Er fungiert als Hauptsponsor für regulatorische Aspekte, die Nachhaltigkeitspolitik sowie die Überwachung der ESG-Verpflichtungen. Er sorgt auch für die Beurteilung und das Gesamtmanagement der Risiken, einschliesslich derjenigen, die spezifisch mit ESG-Herausforderungen zusammenhängen.
Diese strategische Verstärkung entspricht voll und ganz der vom Verwaltungsrat bestätigten Gesamtsicht, in der Frau Dominique Jordan als ESG-Referentin fungiert, wodurch die Kohärenz des Ansatzes auf allen Governance-Ebenen gestärkt wird.
Klare Ziele und konkrete Initiativen
Wie in der Botschaft der Präsidenten erwähnt, beruht das Vorgehen der FKB auf einem pragmatischen Ansatz. Die Erarbeitung unseres ESG-Aktionsplans erfolgte in folgenden Schritten:
1. Identifikation der ESG-strategischen Herausforderungen
2. Definition langfristiger ESG-Ziele
3. Umsetzung der damit verbundenen strategischen Initiativen
Strategische Herausforderungen
Die FKB hat im Rahmen ihrer ESG-Strategie fünf prioritäre Herausforderungen identifiziert:
– Verhinderung von Greenwashing (Greenwashing): irreführende Mitteilungen über ESG-Verpflichtungen zu vermeiden, unabhängig davon, ob es sich um ungeprüfte Aussagen, uneinheitliche interne Praktiken oder zu Unrecht als nachhaltig angepriesene Produkte handelt.
– Erhöhung der Transparenz: Sicherstellung einer klaren und standardkonformen Information, um den Zugang zu Finanzierungen auf den Märkten und bei institutionellen Anlegern zu gewährleisten.
– Überwachung der mit der Natur verbundenen finanziellen Risiken: inrichtung einer verstärkten Überwachung des Kreditportfolios, das klimabedingten Risiken ausgesetzt ist, gemäß dem entsprechenden regulatorischen Rahmen.
– Umgang mit Transitionsrisiken: die kantonale Wirtschaft bei ihrer Transformation zu unterstützen, indem die mit den regulatorischen und technologischen Entwicklungen im Zusammenhang mit der Energiewende verbundenen Risiken gemildert werden.
– Messung des CO2-Fussabdrucks: Verlässliche und aktuelle Daten zu den CO2-Emissionen der finanzierten Projekte erhalten, um umweltrelevante Massnahmen besser zu priorisieren.
Strategische Ziele
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat sich die FKB folgende Ziele gesetzt:
– Bekämpfung der Greenwashing (Greenwashing): Übernahme spezifischer, messbarer, erreichbarer, realistischer, zeitlich definierter ESG-Verpflichtungen (SMART). Einen kohärenten und sachlichen Ansatz fördern auf allen Ebenen der Bank;
– Zugang zu Finanzierungen gewährleisten: den Anlegern verlässliche Informationen liefern, die den Anforderungen der Märkte an die Nachhaltigkeit entsprechen.
– Physikalische Risiken effizient bewirtschaften: Integration der Klimarisikoanalyse in den Kreditprozess (Checklisten, Kartografien, Stresstests) und Umsetzung geeigneter Präventionsmassnahmen.
– Transitionsrisiken reduzieren: Die Vermögensbestände an die Klimaziele und regulatorischen Anforderungen ausrichten. Regelmässige Überprüfung der Kreditpolitik und Überwachung von Risikopositionen.
– Verbesserung der Finanzierungsberatung und der Datenqualität: Verstärkte Unterstützung der Kunden bei der Energiewende, bessere Erfassung von Gebäudedaten, Förderung der Interoperabilität von internen und Expertensystemen und Nutzung dieser Daten zur Steuerung von Massnahmen.
Strategische Initiativen
Jede strategische ESG-Initiative der FKB verfolgt ein konsequentes Vorgehen mit vier Pfeilern:
1. Definition des Handlungsbedarfs
2. Identifizierung des angestrebten ESG-Risikos
3. Schaffung von Kontrollmechanismen zur Rückverfolgbarkeit, Transparenz und Dokumentation der durchgeführten Massnahmen
4. Implementierung eines Monitoringsystems zur Beurteilung der Wirksamkeit, des Umfangs und der Nachhaltigkeit der Massnahmen
Dieser methodische Rahmen soll eine kohärente, messbare und nachhaltige Umsetzung der ESG-Verpflichtungen ermöglichen.
Konkrete Massnahmen
Konkret sind mehrere Massnahmen geplant, um die Integration der ESG-Herausforderungen in die Kreditaktivitäten zu stärken:
– Ausweitung der ESG-Datenerhebung auf das gesamte bestehende Kreditportfolio
– Schaffung eines Renovationsleitfadens, zur strukturierten Unterstützung der Kundinnen und Kunden sowie der Beraterinnen und Berater
– Analyse und Implementierung eines ESG-Datenerhebungstool für KMU-Kredite
– Entwicklung eines standardisierten ESG-Angebots, insbesondere im öffentlichen Beschaffungswesen
– Festlegung messbarer quantitativer Ziele für Beraterinnen und Berater
In Bezug auf die Anlagetätigkeit werden folgende Massnahmen ergriffen, um ESG-Aspekte in die Vermögensverwaltung einzubeziehen:
– Festlegung klarer und messbarer quantitativer Ziele für ESG-Integrationsberaterinnen und -Berater.
ESG-Risiken reduzieren
Im Rahmen ihrer ESG-Strategie muss die FKB spezifische Risiken berücksichtigen, die sich erheblich auf ihren Ruf und ihre finanzielle Leistungsfähigkeit auswirken können. Diese Risiken lassen sich in drei Hauptkategorien einteilen:
– das Risiko von Greenwashing, das irreführende Informationen oder Aussagen betrifft, welche die Bank im Zusammenhang mit den ESG-Grundsätzen aussenden könnte. Dieses Risiko umfasst unangemessene oder nicht angewandte interne Praktiken, nicht-ESG-konforme Produkte sowie Mängel im Beratungsprozess;
– Das physische Risiko, das mit den finanziellen Auswirkungen des Klimawandels zusammenhängt. Diese Auswirkungen können direkt sein, z. B. Schäden an Immobilien oder Produktivitätseinbussen, oder indirekt, wie z. B. die Störung von Lieferketten. Physikalische Klimarisiken werden als akut bezeichnet, wenn sie auf Extremereignisse (Dürren, Überschwemmungen, Stürme) zurückzuführen sind, und als chronisch, wenn sie auf graduelle Veränderungen (höhere Temperaturen, Erdrutsch, Überschwemmung etc.) zurückzuführen sind;
– Das Transitionsrisiko, das mit der Anpassung der Bank an eine kohlenstoffarmen Wirtschaft verbunden ist. Ein unkontrollierter Übergang wird auch die Markt-, Reputations-, technologischen, politischen und rechtlichen Risiken negativ beeinflussen.
Die drei ESG-Risiken für die FKB sind in das globale Risikomanagement der Bank integriert und Bestandteil der internen Kontrollabteilung der Generaldirektion und des Verwaltungsrats. Das ESG-Risikoniveau wird aktuell als klein bis Mittel eingestuft.
Risiko von Greenwashing
Bei der FKB wird das Risiko von Greenwashing derzeit trotz der schrittweisen Verschärfung der von den ESG-Ratingagenturen vorgegebenen Kriterien als gering eingestuft. Dieser zunehmende Druck birgt das Risiko, dass Unternehmen ihre ESG-Bemühungen um ein besseres Rating überbewerten. Die FKB verfolgt einen konsequenten und transparenten Ansatz, der auf einer soliden Governance und klar definierten Entscheidungsprozessen beruht und den Einbezug aller Stakeholder gewährleistet, die für die Umsetzung der ESG-Massnahmen verantwortlich sind.
Schliesslich vermindert die Stärkung des gesetzlichen und regulatorischen Rahmens (SBVg-Richtlinien, Bundesgesetz über die Ziele im Klimaschutz, die Innovation und die Stärkung der Energiesicherheit (KIG), Verordnung über die Berichterstattung über Klimabelange das Risiko von Greenwashing erheblich. Abweichungen werden direkt durch eine Herabstufung der Ratingagenturen ausgeglichen, die quantifizierte Leistungs- und Wirkungsindikatoren benötigen.
Die FKB hat bisher bei ihren Meldungen grosse Vorsicht walten lassen und sich stets vergewissert, dass sie vor jeder Veröffentlichung über tatsächliche und bezifferte Nachweise verfügt.
Alle im Jahr 2024 angekündigten Massnahmen betreffen laufende oder geplante Massnahmen mit einem spezifischen Budget. Dies stellt sicher, dass nur realistische und realisierbare Verpflichtungen kommuniziert werden, wodurch jegliche Versprechen vermieden werden, die nicht eingehalten werden können.
Physisches Risiko
Angesichts des inhärenten geringen Risikos hat die Bank derzeit keine spezifischen Massnahmen ergriffen. Die Situation wird periodisch überprüft. Kurzfristig sind keine Massnahmen geplant.
Übergangsrisiko
Die Bank hat sich an die beiden Richtlinien der SBVg gehalten, die für alle Mitgliedsbanken der SBVg verbindlich sind. Mit der Festlegung ihrer Anlage- und Kreditpolitik sicherte sie sich die Grundlage, um positiv auf das Marktrisiko zu reagieren. Dennoch muss sie ihre Ambitionen jährlich anhand der in ihrer Charta für nachhaltige Entwicklung festgelegten Ziele überprüfen, um die tatsächliche Wirkung ihrer Handlung zu messen.
Die Bank muss ausserdem die Entwicklung der ESG-Vorschriften und bewährte Verfahren antizipieren und ihre Initiativen in ihren Nachhaltigkeits- und Geschäftsberichten dokumentieren, um den Investoren maximale Transparenz zu verschaffen.
Sonstige Risiken (Markt, Korruption, Geldwäscherei, Betrug usw.) sind integraler Bestandteil des globalen Risikomanagements der Bank und werden in diesem Bericht nicht weiter ausgeführt.
Die neue Anlagepolitik wurde ab dem 1. Januar 2024 eingeführt und alle ESG-Präferenzen der Kundinnen und Kunden werden seit diesem Jahr erhoben.
Im Bewusstsein, dass jeder Wandel der Unternehmenskultur ein nachhaltiges Engagement und eine langfristige Motivation erfordert, verfolgt die FKB einen pragmatischen Ansatz, damit die unternommenen Massnahmen eine spürbare Wirkung erzielen. Es ist für die FKB wichtig, ihren Mitarbeitenden Sinn zu geben, damit sie informierte und auf die spezifischen Bedürfnisse der einzelnen Kundinnen und Kunden zugeschnittene Beratung anbieten können. Ziel ist es, alle Stakeholder beim klimabezogenen Übergang zu unterstützen.
Dieser Prozess wird vom Verwaltungsrat und der Generaldirektion der Bank unterstützt, die für die Bereitstellung der erforderlichen personellen und finanziellen Ressourcen sorgen. Zudem wird jede Beraterin und jeder Berater weitergebildet, um die von der doppelten Materialität geforderten Ziele zu erreichen.